Wie ihr letzte Woche bereits in unserem Blog lesen konntet, ist Upcycling wohl die grünste Methode der Wiederverwertung: Es werden kaum neue Ressourcen dafür verwendet, alte Ressourcen bekommen einen längeren Lebenszyklus, es entsteht weniger Abfall und ist nebenbei äußerst energiesparend. Ein weiterer, riesiger Vorteil des Upcyclings ist, dass jeder von uns es tun kann. So könnt ihr euch alten Dingen aus eurem Besitz annehmen und diese zu einem kreativen, individuellen Projekt machen. Jedoch ist dabei aufzupassen, dass das Upcycling auch nachhaltig bleibt, denn schnell kann daraus ein nicht ganz so umweltfreundliches Projekt werden. Das liegt daran, dass viele Upcycling-Ideen und -Anleitungen darauf basieren, dass neben dem Ursprungsgegenstand viele weitere Materialien benötigt werden, die meist erst noch gekauft werden müssen. Dies würde dann der nachhaltigen Idee hinter dem Upcycling widersprechen, die Konsum verringern und Ressourcen schonen will. Deshalb gibt es heute ein paar kleine Ideen, Anregungen und Anleitungen zum nachhaltigen Upcycling.

Upcyclen - aber nachhaltig

Achtet darauf, dass ihr für das Upcycling keine Materialien benötigt, die schädlich für die Umwelt sind, wie beispielsweise Lacke. Besser ist es, zu schauen, was vielleicht noch der eigene Haushalt hergibt oder in der Natur zu finden ist. Vor allem mit natürlichen Materialien können mit etwas Einfallsreichtum wunderschöne Dinge kreiert werden. Des Weiteren sollte darauf geachtet werden, dass wirklich nur die Dinge umgestaltet werden, die für ihren Zweck nicht mehr gebraucht werden können. So sollten beispielsweise Pfandflaschen eher nicht umgestaltet werden, da sie durch Recycling-Verfahren noch gut gebraucht und wiederverwertet werden können. Durch Upcycling würde man sie somit nur aus dem Recycling-Kreislauf herausnehmen und dementsprechend weniger ressourcenschonend handeln. Auch bei kaputten Gegenständen wäre es besser, erst einmal zu schauen, ob diese vielleicht doch noch repariert werden können, damit sie für ihren eigentlichen Zweck weiterverwendet werden können. Kaputte Klamotten beispielsweise können oftmals noch gut genäht werden. Wer selbst kein Meister mit Nadel und Faden ist, kann dafür auch eine*n Näher*in aufsuchen. Das ist oftmals gar nicht so teuer, es garantiert ein gutes Ergebnis und man unterstützt dabei auch noch kleine Handwerksbetriebe. So sollte Upcycling also wirklich nur dann zum Einsatz kommen, wenn Gegenstände irreparabel kaputt sind oder man keinen Sinn mehr in ihnen sieht und durch Upcycling etwas herstellen kann, dass einem wieder Freude bereitet. 

Upcycling-Ideen

Es gibt bestimmte Gegenstände, die wir eigentlich alle im Haushalt haben und die oftmals nur einen begrenzten Zeitraum einen bestimmten Zweck erfüllen, wie beispielsweise Schraubgläser. Viele Lebensmittel werden in Schraubgläsern verkauft und insbesondere wer versucht auf Plastik und Aluminium zu verzichten, greift gerne im Supermarkt lieber zu den Oliven im Schraubglas. Doch nachdem die Lebensmittel leer sind, landen die Gläser im Altglascontainer. Und für genau solche Gegenstände im Haushalt haben wir nun ein paar Upcycling-Tipps für euch. 

Schraubgläser

1. Aufbewahrung von trockenen Lebensmitteln

Leere Gläser mit Schraubverschluss eignen sich bestens, um trockene Lebensmittel aufzubewahren, wie Nüsse, Samen  oder Trockenfrüchte. In größere Gläser könnt ihr auch euren Reis oder Haferflocken abfüllen. Das sieht nicht nur viel schöner aus, als Lebensmittel in den üblichen Verpackungen zu lagern, sondern reduziert auch die Gefahr eines Mottenbefalls.

2. Gewürzgläser

Kleinere Schraubgläser lassen sich gut zu Aufbewahrungsgefäßen für Gewürze umfunktionieren. So könnt ihr auch mit den Gläsern zu eurem Gewürzhändler des Vertrauens und die Gewürze direkt in die Gläser abfüllen lassen, das spart das viele Verpackungsmaterial :). Ihr könnt in den Gläsern auch eigene Gewürzmischungen zusammenstellen und aufbewahren, wie beispielsweise eine Chai-Gewürzmischung. Ein weiterer Trick ist, aus den Gläsern gleich Streuer zu machen, indem ihr den Deckel einfach abschraubt, auf eine harte Unterfläche legt, die auch beschädigt werden darf und dann mit einem Nagel kleine Löcher in den Deckel stanzt. Passt aber auf, dass es keine scharfen Kanten bei den Löchern gibt und schleift es notfalls nochmal ab. Und vor Verwendung natürlich alles nochmal ordentlich reinigen.

3. Einmachgläser

Ein Überfluss an Schraubgläsern wäre doch auch mal ein perfekter Anlass, um sich ein bisschen in der Küche auszutoben und gute Rezepte auf Vorrat zu kochen. Wie wäre es zum Beispiel mal damit, Tomatensauce auf Vorrat zu kochen und in Schraubgläsern aufzubewahren? Denn Tomatensauce kann man immer gut gebrauchen und so ist es kein großer Aufwand mehr (zumindest im Nachhinein :)) eine leckere Tomatensauce auf den Tisch zu zaubern. Selbstgemachtes Pesto, Apfelmus, Marmelade oder Chutney können auch sehr gut für eine längere Zeit in solchen Gläsern aufbewahrt werden.

4. Essen-to-Go

Ihr könnt eure Schraubgläser auch ganz einfach zu kleinen Brotboxen umfunktionieren. Zwar passt vielleicht nicht unbedingt ein Brot rein, aber der Snack für zwischendurch auf jeden Fall. So könnt ihr ganz einfach euren Porridge darin transportieren oder euch einen kleinen Salat für die Mittagspause mitnehmen.

5. Schraubgläser statt Gefrierbeutel

Ja, genau, ihr habt richtig gelesen. Auch in Schraubgläsern könnt ihr Lebensmittel, Suppen, .. einfrieren. So vermeidet ihr anfallenden Plastikmüll durch Gefrierbeutel und gebt den Schraubgläsern einen neuen Sinn :).

6. Einkaufen in Unverpackt Läden

Damit ihr nicht extra Gläser oder Boxen kaufen müsst, wenn ihr mal im Unverpackt Laden unterwegs seid, könnt ihr davor einfach mal euer Altglas durchschauen, um zu sehen, ob sich vielleicht nicht das ein oder andere Schraubglas für den Transport eurer Lebensmittel eignen würde.

7. Aufbewahrungsbehältnis

Sowohl im Badezimmer als auch im Büro machen sich Schraubgläser gut als Aufbewahrungsbehältnisse. Im Büro könnt ihr so gut eure Stifte aufbewahren und sortieren und im Badezimmer hättet ihr so einen Ort für eure Haargummis. Wer das ganze etwas kreativer gestalten möchte, kann die Gläser dann auch noch schön verzieren, aber achtet darauf, dabei nicht unnachhaltig zu werden. So kann zum Beispiel schon eine kleine Kordel um den Hals des Glases dem Ganzen etwas mehr Farbe verleihen. Ihr könnt aber auch im Wald kleine Zweige sammeln und sie senkrecht eng um das Glas herum anbringen, wodurch es einen ganz natürlichen Style bekommt. Eine weitere Idee wäre, das Glas saisonal zu gestalten mit schönen, bunten Blättern im Herbst und getrockneten Blumen im Frühling und Sommer.

8. Laternen

Durch kleine Teelichter im Inneren des Glases könnt ihr wunderschöne, selbstgemachte Laternen für euren Garten kreieren. Damit das ganze etwas mehr Farbe bekommt, ist es natürlich auch hier möglich, die Gläser, wie in Punkt sieben beschrieben, schön zu gestalten. Wer das Ganze dann noch in die Luft bringen möchte, kann einmal um den Glashals einen Draht wickeln, an dem das Glas dann aufgehängt werden kann. Aber achtet darauf, dass das auch wirklich sicher ist, damit es keine Scherben und kein Feuer gibt. 

9. Kerzen selbst machen

Wie wäre es mal mit einem kleinen kreativen Nachmittag, an dem ihr selbst Kerzen macht? Dafür braucht ihr nur alte Schraubgläser, Wachs und einen Docht. Das Wachs müsst ihr langsam im Wasserbad schmelzen lassen. Wenn es flüssig ist, haltet ihr den Docht in das Glas, sodass er den Boden berührt und lasst langsam das flüssige Wachs in das Glas fließen. Und schon ist eure eigene Kerze fertig. Hier könnt ihr euch dann noch mit schönen Verzierungen kreativ austoben, indem ihr beispielsweise auch hier Blätter am Rand des Glases anbringt. Das sorgt auch für schöne Schattenspiele.

10. Aus Schraubglas wird Vase

Auch für Blumen eigenen sich Schraubgläser hervorragend. Kleine Pflanzen mit kleinen Wurzeln könnt ihr auch direkt im Schraubglas anpflanzen und so habt ihr einen kleinen Blumentopf. Besonders schön machen sich die Vasen auch in der Luft, indem ihr diese an Draht oder Kordeln befestigt und aufhängt.

Tetrapaks

1. Blumentopf

Um aus Tetrapaks kleine Blumentöpfe zu machen, braucht ihr nichts weiter als eine Schere, Blumenerde und Pflanzen. Ihr könnt nun den Tetrapak entweder senkrecht oder waagerecht halbieren und dann erst einmal gut waschen. Jetzt müsst ihr den Tetrapak so lange kneten, bis sich die obere Papierschicht ablöst. Damit das Ganze etwas stabiler ist und schöner aussieht, klappt ihr am besten den oberen Rand einmal um und nun müsst ihr nur noch eure Blumen einpflanzen. Natürlich könnt ihr darauf auch sehr gut eine kleine Kräuterzuchtstation für die Küche machen, so habt ihr immer frische Kräuter zum Kochen. Damit euer kleiner Blumentopf etwas schöner aussieht, könnt ihr ihn anschließend noch schön bemalen oder kleine Sprüche draufschreiben. 

Alte Stofftücher

1. Bienenwachstücher

Das Bienenwachstuch ist die optimale Alternative zu Frischhaltefolien, plastikfrei, umweltfreundlich und ganz einfach selbst zu machen. Wenn ihr hierfür alte Stofftücher verwendet, die ihr nicht mehr gebrauchen könnt, hat das Ganze sogar nochmal einen größeren umweltfreundlichen Aspekt. Ihr braucht lediglich ein Stofftuch, am besten aus Baumwolle, wie zum Beispiel alte Geschirrhandtücher, Bienenwachs (am besten wären Wachsreste von Bienenwachskerzen) und etwas Öl. Das Wachs nun so klein wie möglich zuschneiden, das funktioniert auch sehr gut mit einem Gemüsehobel, und mit dem Öl vermischen. Man rechnet auf 50 Gramm Wachs etwa 10 Gramm Öl. Das Stofftuch kommt nun auf ein Backpapier und das Gemisch aus Wachs und Öl wird gleichmäßig darüber verteilt. Sobald ihr alle Ecken mit Wachs bedeckt habt, lebt ihr ein zweites Backpapier darüber und bügelt das Ganze einmal glatt. Hierbei schmilzt das Wachs und verteilt sich noch besser. Jetzt müsst ihr es nur noch auskühlen lassen und schon habt ihr eure nachhaltige Alternative zur Frischhaltefolie :). 

2. Duftsäckchen

Kleinere Stoffreste können auch sehr gut für Duftsäckchen herhalten. Hier besteht die Option entweder tatsächlich Säckchen zu nähen und diese dann oben zusammenzubinden oder sie einfach, ganz ohne nähen, zusammenbinden. Nun könnt ihr einfach euren gewünschten Inhalt sammeln und mischen, Lavendel eignet sich hier immer hervorragend und bekämpft lästige Kleidermotten im Schrank, und den Inhalt dann anschließend in eure Duftsäckchen geben. Und schon ist es fertig. 

 

Wir hoffen, ihr konntet euch Inspirationen für eigene Upcycling-Projekte holen und wünschen euch ganz viel Spaß und Erfolg bei der Umsetzung :).