8 Tipps, wie du im Alltag die Meere schützen kannst

Nicht selten kommt auf die Frage, wohin es dieses Jahr in den Urlaub gehen soll, die Antwort: “Irgendwo ans Meer. Egal wo, Hauptsache Meer.” Nahezu jeden von uns zieht es ans Meer. Wir brauchen es, um zu entspannen, die Weite und die Wellen beruhigen uns. Und natürlich verbinden wir es mit Urlaub, Sonne und einer schönen Zeit. Doch das Meer ist nicht allein für unsere Entspannung und einen schönen Blick wichtig, sondern essenziell für unsere Erde und unser Klima. Deshalb ist es umso erschreckender, Nachrichten darüber zu hören, wie schlecht es um unsere Meere steht. Und oft fragen wir uns, was wir als Einzelperson überhaupt tun können, um die Meere zu schützen. Aber erstmal zu der Frage, weshalb die Meere überhaupt so wichtig sind.

Die Wichtigkeit unserer Meere

Unsere Ozeane prägen enorm das Erscheinungsbild unserer Erde. Dies fällt vor allem auf Satellitenbilder unseres Planeten auf. Allein über 70 % der Erdoberfläche ist mit Wasser bedeckt. Doch prägen die Meere natürlich nicht nur das Aussehen der Erde, sondern auch unser aller Leben, die Vegetation und unser Klima. Ohne die Ozeane sähe unsere Erde grundlegend anders aus. Doch weshalb ist das so? Die Meere fungieren im Grunde wie Stabilisatoren für unsere Erde, sie regeln alles und gleichen aus. So trifft ein Großteil der Sonnenstrahlen auf die Meeresoberfläche, welche diese aufnehmen und das Wasser erwärmen. Durch Meeresströmungen wird dieses aufgewärmte Wasser dann auf die ganze Welt verteilt. Das beste Beispiel hierfür ist der Golfstrom. Das aufgewärmte Wasser bei Mexiko wird einmal durch den Atlantik nach Nordwesteuropa transportiert. Dort heizt es die kalte Luft auf. Ohne den Golfstrom wäre Nordeuropa zirka 10° kälter als wir es kennen, die Nordsee wäre vereist und die Küsten ebenfalls. Aus diesem Grund nennt man den Golfstrom auch die Wärmepumpe Europas. Neben den Sonnenstrahlen nehmen unsere Meere auch riesige Mengen CO₂ auf, binden dieses und wandeln es zu Sauerstoff um. Ohne diese CO₂-Regulation durch die Ozeane, würde sich etwa 30 % mehr CO₂ in unserer Atmosphäre befinden. Zudem ist es den Meeren zu verdanken, dass es so etwas wie Trinkwasser und Wetter gibt. Durch Wärmeaufnahme und Verdunstung entstehen Wolken, welche durch warme und kalte Luft vorangetrieben werden und so unser Wetter schaffen und für unser Grundwasser sorgen.

Was passiert derzeit mit unseren Meeren?

Durch die allgemeine Erderwärmung heizt sich natürlich auch zunehmend das Wasser in den Meeren auf und bietet somit die ideale Grundlage für die Entstehung von Tropenstürmen. Denn diese können erst bei einer Wassertemperatur von 26° in den ersten 50 - 100 Metern im Wasser entstehen. Und so haben Tropenstürme in den vergangenen Jahren extrem zugenommen. Dass die Erderwärmung so voranschreitet, liegt natürlich unter anderem auch an unserem erhöhten CO₂-Ausstoß. Ein erhöhter CO₂-Ausstoß bedeutet auch, dass die Meere mehr CO₂ aufnehmen. Dadurch sinkt der pH-Wert der Ozeane und das Wasser übersäuert. Das wirkt sich vor allem sehr negativ auf Schalentiere aus, die so ihr Kalkskelett nicht mehr aufbauen können. So sind zum Beispiel Korallen von diesem Problem betroffen, was insofern problematisch ist, da Korallenriffe als natürliche Blockade für starke Ozeanwellen fungiert. Neben Korallen ist auch das Plankton betroffen, wodurch ganze Nahrungsketten zerstört werden können, da sich viele Tiere von Plankton ernähren. Zu diesen Auswirkungen durch CO₂-Emission und Erderwärmung kommt auch noch die Problematik mit unserem Müll. Zu oft landet dieser in den Meeren, sei es durch achtlos in die Natur geworfene Verpackungen, nicht ordnungsgemäße Müllentsorgung (wobei der Müll direkt in die Meere gekippt wird) oder durch Fischerei-Rückstände, wie Geisternetze. Oft nehmen die Meeresbewohner dann die Schadstoffe unseres Mülls in ihren Körper auf, werden dadurch krank oder sterben. Oder sie überleben es, werden gefischt, landen in unseren Mägen und somit auch die Schadstoffe. Die Fischerei trägt natürlich auch wesentlich zu der Zerstörung unseres Ökosystems Meer bei, nicht nur dadurch, dass dabei oft Müll in den Meeren landet, sondern auch, weil es durch industrielle, wie auch illegale Fischerei zu einer Überfischung der Meere kommt, wodurch ganze Arten bedroht werden. Inzwischen zählen über 30 % der Weltmeere als überfischt. So ist zu sehen, dass die Meere mit einer Menge an Problemen zu kämpfen haben und wir sie, aufgrund ihrer äußerst wichtigen Funktion, sehr gut schützen sollten. Doch wie kann man als Einzelperson etwas zu dem Schutz unserer Meere beitragen?

So kannst du die Meere schützen

CO₂-Ausstoß verringern

Um die Übersäuerung der Meere aufzuhalten, muss unser CO₂-Ausstoß reduziert werden. Deshalb ist es wichtig, hier bereits im eigenen Alltag darauf zu achten, den individuellen CO₂-Ausstoß so gering wie möglich zu halten. Das bedeutet lokal, regional und saisonal einkaufen, auf erneuerbare Energien umsteigen und sich bewusst fortbewegen, mit Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln. Was ihr sonst noch alles tun könnt, um weniger CO₂ zu emittieren, könnt ihr hier bei uns im Blog nochmal genauer nachlesen :).

Der richtige Umgang mit Müll

Damit weniger Müll in unsere Meere gelangt und diese verschmutzt, ist es wichtig sich des eigenen Abfalls bewusst zu werden. Hier sollte vor allem versucht werden Plastikmüll zu vermeiden, da dieser zu oft dann doch irgendwie im Meer landet und sich dort nicht richtig abbaut. Das heißt, es sollte vermehrt auf unverpackte Produkte und Mehrwegverpackungen umgestiegen werden. Bei der Entsorgung des Mülls sollte dieser immer richtig getrennt werden, denn nur getrennter Müll kann sinnvoll recycelt werden und je mehr recycelt wird, desto weniger Müll landet im Meer. Wer sich also schon mal um seinen eigenen Müll gut kümmert, hat bereits viel getan. Aber man kann natürlich noch weiter gehen und sich dem Müll annehmen, der von anderen nicht ordnungsgemäß entsorgt wurde. Dies könnt ihr entweder als Privatperson alleine machen oder ihr nehmt einfach an Beach Clean-Ups teil. Das macht dann nochmal mehr Spaß :).

Meeres-schonender Konsum

Je länger Produkte genutzt werden, desto weniger Müll fällt an, deshalb sollte ein Produkt immer so lang wie möglich am Leben gehalten werden. Bei Neuerwerb sollte demnach auch auf Qualität statt Quantität gesetzt werden, da ein qualitativ hochwertiges Produkt in der Regel eine längere Lebensdauer hat. Zudem ist es wesentlich umweltschonender, wenn Dinge vermieden werden, die schädliche Inhaltsstoffe haben, sei es bei Kosmetika, Haushaltsmitteln, aber auch bei Gebrauchsgegenständen oder Klamotten. Denn früher oder später gelangen diese Schadstoffe meist in unser Grundwasser und somit auch in unsere Meere. Inzwischen gibt es auch viele Hersteller, die Produkte, wie Rucksäcke, Turnschuhe oder Schwimmklamotten, aus Meeresmüll anfertigen. So setzen sich Unternehmen aktiv für die Entmüllung der Meere ein und bei Erwerb könnt ihr als Verbraucher*innen dies sehr gut unterstützen.

Nachhaltiger Lebensmittelkonsum

Durch unsere industrielle Landwirtschaft kommt es nicht selten zur Überdüngung der Böden. Dabei gelangt das Düngemittel in großen Mengen in unser Grundwasser und letzten Endes in unsere Meere. Dies hat zur Folge, dass es zu einem rasanten Algenwachstum kommt. Diese entziehen daraufhin, wenn sie absterben, den Meeren Sauerstoff und es kommt zu sauerstoffarmen Bereichen im Meer, in welchen Fische kaum überleben können. Deshalb sollte bei der Wahl der Lebensmittel immer darauf geachtet werden, woher diese kommen und unter welchen Bedingungen diese hergestellt, gezüchtet oder produziert werden, um Überdüngung nicht zu unterstützen. Bei dem Konsum von Fisch wäre es natürlich das einfachste und beste gänzlich darauf zu verzichten, aber unter dem Aspekt, dass Fische nun mal sehr lecker sind und uns auch noch wertvolle Nährstoffe liefern, ist das nicht immer ganz so einfach. Aus diesem Grund ist es wesentlich meeres-schonender bei Fischkonsum darauf geachtet werden, wie diese gefangen wurden und ob es sich dabei um zertifiziert nachhaltigen Fischfang handelt. Fische aus Aquakulturen und bedrohte Fische sollten gänzlich vermieden werden.

Wasser sparen

Da unser Wasser indirekt aus den Ozeanen kommt und früher oder später auch wieder dorthin gelangt, sollte man mit Achtsamkeit und Bewusstsein Wasser verbrauchen. Das heißt das Wasser immer dann auszustellen, wenn es gerade nicht gebraucht wird, kürzer duschen und vor allem das Wasser nicht mit Schadstoffen aus Kosmetika, Haushaltsmitteln und Waschmitteln verschmutzen, deshalb lieber zu nachhaltigen Produkten greifen :). Auf unserem Blog könnt ihr auch nochmal genaueres zum Thema Wasser sparen nachlesen.

Umweltbewusst reisen

Insbesondere Reisen ans Meer können dazu verleiten, die Meere weiter zu belasten. So sollten Kreuzfahrten gänzlich vermieden werden, da diese zum einen große Mengen an Treibhausgase verursachen und zum anderen durch Lärm unter Wasser die Tiere unter Dauerstress stellen und ihre Orientierungsfähigkeit negativ beeinflussen. Und wenn es ins Meer geht, ist es wichtig, bewusst mit der Natur auch unter Wasser umzugehen und nichts aus Versehen kaputt zu machen.

Meeresschutzgebiete fordern

Obwohl die Meere so bedroht sind, gelten bislang nur 2 % unserer Ozeane als Meeresschutzgebiet. Mit Forderungen an Politiker*innen macht ihr darauf aufmerksam, dass das noch nicht reicht und nicht zufriedenstellend ist. So werden hoffentlich in der Zukunft mehr Gebiete des Meeres geschützt.

Informieren

So banal es klingen mag, so wirkungsstark ist es. Je mehr man sich darüber informiert, Dokus zum Thema Meer anschaut, das Meer beobachtet, desto mehr wird einem bewusst, wie wichtig es ist unsere Ozeane zu schützen und der Rest kommt dann meistens schon von alleine.