Die besten Tipps, um Wasser im Alltag einzusparen

Jana Stark

Wasser ist eine unserer wertvollsten natürlichen Ressourcen auf der Erde. Der Mensch braucht es, um zu leben und zu überleben und auch die Natur könnte wasserlos nicht existieren. Ohne Wasser wäre schlichtweg kein Leben möglich. Doch auch wenn über 70% der Erde Wasser darstellt, was eine unglaubliche Menge scheint, ist diese Ressource leider endlich. So machen von den 70% lediglich 3% Süßwasser aus. Der Großteil dieser 3% ist jedoch für die Menschheit nicht verwertbar, da es in Form von Eis, Schnee oder Permafrostböden in der Natur vorkommt. So bleibt nur 1% von unseren Wasservorkommen, das der Mensch für seine Bedürfnisse verwenden kann. Das hat zur Folge, dass uns das Wasser irgendwann ausgehen könnte. Bereits seit Jahren ist immer häufiger über Wasserknappheit zu lesen, sowohl weltweit wie auch regional. Die Gründe hierfür sind verschieden und erklärbar, unter anderem mit dem Klimawandel und dem Anstieg der Bevölkerungszahlen. Je mehr Menschen auf der Erde leben, desto mehr Wasser wird benötigt. Unser steigender Konsum spielt hierbei ebenfalls eine große Rolle. Leider können wir als einzelne Personen nicht sehr viel an dem allgemeinen Umgang mit Wasser ändern, da das meiste Wasser durch die Industrie verwendet wird. Aber mit ein paar Tricks in unserem Alltag können wir zumindest schon im kleinen Ausmaß etwas dazu beitragen ;).

Wassersparen beim direkten Wasserverbrauch

Unser Wasserverbrauch wird unterteilt in den direkten Wasserverbrauch, also all das Wasser, bei dem wir wirklich sehen können, wie wir es verbrauchen und dem indirekten Wasserverbrauch (virtuelles Wasser), das zur Produktion und Herstellung von Konsumgütern verwendet wird. Unter den direkten Wasserverbrauch wird unter anderem duschen/baden, waschen und spülen gezählt. Täglich verbraucht in Deutschland eine Person in diesem Bereich durchschnittlich knapp 129 Liter Wasser, 45 davon für baden/duschen und um die 30 Liter für die Benutzung der Toilette. Und genau hier, beim direkten Wasserverbrauch, können wir als Einzelpersonen mit den richtigen Tipps sehr viel Wasser und damit anfallende Kosten einsparen.

1. Im Badezimmer

Wie oben bereits zu lesen war, fällt im Badezimmer sehr viel Wasser an. Dies kann allerdings sehr gut reduziert werden und für jeden Typ Mensch gibt es dabei eine passende Lösung. So ist bei der Körperhygiene natürlich das einfachste und empfehlenswerteste Duschkopf und Wasserhahn auszustellen, sobald man ihn gerade nicht braucht, zum Beispiel beim Hände-Einseifen, Einshampooniert oder Rasieren. Allein dadurch kann der Wasserverbrauch bereits minimiert werden. Gesteigert werden kann das Wassersparen im Bad noch durch wassersparende Duschköpfe. Ein herkömmlicher Duschkopf verbraucht 12-15 Liter Wasser die Minute. Mit einem wassersparenden Duschkopf kann diese Menge auf bis zu 6 Liter, also gerade mal die Hälfte, reduziert werden. Duschköpfe, egal ob wassersparend oder nicht, können auch mit Wasserstopp-Knöpfen versehen werden. Diese sorgen dafür, dass die Wassertemperatur erhalten bleibt, während man das Wasser ausstellt, um sich einzuseifen. So wird nicht nur Wasser gespart, sondern auch gleichzeitig Energie, die zum Wiedererwärmen des Wassers verbraucht wird. 

Auch das Wasser für den Gebrauch der Toilette kann durch einfache Hacks verringert werden. Ein spezieller Sparspülkästen benötigt beispielsweise beim Benutzen der Spültaste nur 6 Liter, während ein gebräuchlicher Spülkasten dagegen dabei auf 9 Liter kommt. Wer seinen Spülkasten jedoch nicht austauschen will oder kann, da er vielleicht fest eingebaut wurde, kann sich nachträglich ganz einfach eine Stoppvorrichtung für die Spültaste einrichten lassen, so dass lediglich so viel Wasser benötigt wird wie nötig ist. In Kombination mit einem Sparspülkasten kann solch eine Stoppvorrichtung den Wasserverbrauch bei einem Spülvorgang auf 3 Liter reduzieren. 

Für all diejenigen von euch, die noch einen Schritt weiter gehen wollen, bietet sich auch eine eigene Grauwasseranlage an, die beispielsweise im Garten oder Keller aufgestellt werden kann. Das im Haushalt anfallende Grauwasser kann damit gefiltert, wiederaufbereitet und als selbst geklärtes Trinkwasser wiederverwendet werden, wodurch 30 bis 50% Trinkwasser gespart werden kann. 

2. In der Waschküche

Wäsche waschen verbraucht eine große Menge Wasser. In Deutschland kommt hier im Durchschnitt 5.840 Liter Wasser auf eine Person. Doch können wir darauf nicht ganz so einfach verzichten. Deshalb ist es wichtig so gut wie möglich auch in der Waschküche den Wasserverbrauch zu reduzieren. Ein guter erster Schritt dabei ist nur dann zu waschen, wenn die Waschmaschine tatsächlich voll und nur noch eine Handbreit Platz in der Wäschetrommel ist. Von Schnellwaschprogrammen ist im Allgemeinen abzuraten, da sie oftmals wesentlich mehr Wasser verbrauchen als Standardprogramme. Also am besten nur dann waschen, wenn man es nicht sonderlich eilig hat. Auch der Verzicht auf eine Vorwäsche hilft dabei weniger Wasser zu verbrauchen und bietet sich insbesondere für kaum verschmutzte Wäsche an. Dies waren nun die Tipps, die bei jeder Waschmaschine umsetzbar sind und den Wasserverbrauch maßgeblich verringern ohne dass gleich eine neue Maschine angeschafft werden muss. Aber natürlich gibt es in diesem Bereich auch einige Innovationen bei neuen Waschmaschinen, die Konsument*innen dabei unterstützen sollen den privaten Wasserverbrauch zu reduzieren. So macht es bereits einen Unterschied wie alt die Waschmaschine ist. Neue Waschmaschinen verbrauchen im Durchschnitt pro Waschgang 49 Liter. Waschmaschinen, die dagegen schon 10 Jahre alt sind um die 66 Liter und 30 Jahre alte Waschmaschinen ganze 134 Liter pro Waschgang. Dazu kommt noch, dass inzwischen viele Hersteller praktische Funktionen wie Aquasensoren oder Systeme, die automatisch erkennen, wie viel Wäsche sich in der Waschtrommel befindet und den Waschvorgang und die Wassermenge dementsprechend anpasst. Auch Aquasensoren passen die Wasserzufuhr an, indem sie analysieren wie verschmutzt die Wäsche ist und wie intensiv sie demnach gewaschen werden muss.

3. In der Küche

Solche Aquasensoren gibt es auch schon für Spülmaschinen, so dass das Wasser der Verschmutzung des Geschirrs angepasst wird. Für all diejenigen, die jedoch nicht direkt ihre Spülmaschine austauschen wollen, gibt es allerdings auch einfachere Herangehensweise, den Wasserverbrauch dort zu verringern. Wie auch bei der Waschmaschine sollte die Spülmaschine nur dann eingeschaltet werden, wenn sie voll beladen ist und auch auf eine Vorwäsche per Hand kann man gut verzichten, wenn man keinen Aquasensor besitzt. Auch beim Spülen per Hand sollte vermieden werden nur wenig, aber dafür oft zu spülen. Wassersparender ist es erst bei großen Mengen Geschirr zur Spülbürste zu greifen und dann nicht durchweg das Wasser laufen lassen, sondern in einem mit Wasser gefüllten Spülbecken zu spülen.

Natürlich besteht die Küche nicht nur aus Spülen. So kann auch beim Kochen sehr gut Wasser gespart werden, indem beispielsweise nicht jedes zu waschende Gemüse einzeln unter dem laufenden Wasserhahn geputzt wird. Stattdessen kann dies in einer Schüssel, die mit Wasser gefüllt ist, zusammen geputzt werden. Das Wasser, das dabei verwendet wird, muss auch nicht direkt wieder in den Abfluss gekippt werden, sondern kann gut als Bewässerung der Pflanzen dienen. Dasselbe gilt für Nudel- oder Kartoffelwasser.

4. Beim Putzen

Hier nur ein kleiner Tipp und kein langer Text ;): Einen Putzeimer zulegen und diesen nur mit so viel Wasser wie möglich füllen, um abzustauben oder zu wischen.

Und ganz allgemein als Hinweis: Bei Wasserhähnen die tropfen am besten die Dichtung austauschen lassen, denn hier fällt unbemerkt jede Menge Wasser an. Als Übergangslösung kann auch eine Schüssel darunter gestellt werden, um das angefallene Wasser zur Pflanzenbewässerung zu nutzen.

Wassersparen beim indirekten Wasserverbrauch

Zu den 129 Liter direktes Wasser täglich pro Person kommen noch etwa 4.000 Liter Wasser durch den indirekten Verbrauch hinzu. Dies geschieht ganz unbemerkt durch den Konsum unterschiedlicher Güter, für die Wasser in der Produktion und Herstellung gebraucht wird. So benötigt der Anbau von Lebensmitteln wie Reis oder Obst Unmengen an Wasser. Aber auch für Bücher oder Klamotten wird einiges von den Vorräten unseres Süßwassers verbraucht. Allein für die Herstellung eine einzige Jeans wird circa 11.000 Liter Wasser gebraucht. Das Problematische dabei ist, dass es sich hierbei oft um Konsumgüter handelt, die aus Ländern importiert werden, die schon unter Wasserknappheit leiden. In Deutschland macht somit zwei-drittel unseres indirekten Wasserverbrauchs importiertes, virtuelles Wasser aus Ländern mit starker Wasserknappheit aus. Nun also zur Frage, wie wir unseren persönlichen virtuellen Wasserfußabdruck kleiner machen können.

1. Second Hand

Viele Dinge sind gut gebraucht zu erhalten, sowohl Klamotten wie auch Bücher. Auf diesem Weg müsst ihr euch in eurem Konsum nicht allzu sehr einschränken, verhindert aber gleichzeitig, dass für die gekauften Produkte zusätzlich nochmal jede Menge Wasser verbraucht wurde. Denn für viele Klamotten wird in der Produktion und insbesondere im Anbau von Baumwolle große Mengen an Wasser benötigt. Baumwolle, die in Indien angebaut wird, wird beispielsweise mit 23.000 Liter Wasser pro Kilogramm bewässert. Auch für die Herstellung von Papier wird viel Wasser verbraucht, so dass auf ein DIN A4 Blatt durchschnittlich 10 Liter Wasser kommen. Deshalb am besten so wenig wie möglich ausdrucken und wer lieber Bücher in der Hand liest als auf dem E-Reader kann mal ganz klassisch in der örtlichen Bücherei oder in einem Laden für gebrauchte Bücher vorbeischauen;). 

Inzwischen gibt es nicht nur physische Second Hand Stores, sondern eine Reihe an Online Börsen auf denen ihr nicht nur gebrauchte Artikel erwerben, sondern selbst welche verkaufen könnt. Second Hand ist somit ein äußerst effektiver Weg, um zu konsumieren, aber dabei dennoch nachhaltig zu bleiben. 

2. Lebensmittel

Viele unserer Lebensmittel kommen aus Ländern, in denen besonders stark bewässert wird, beziehungsweise bewässert werden muss aufgrund von Trockenheit. Zu solchen Lebensmitteln zählen unter anderem Reis, Kaffee, Avocados oder Schokolade. Komplett vermeiden müssen wir solche Lebensmittel auch nicht, aber so gut wie möglich regional und saisonal einzukaufen würde schon einen erheblichen Beitrag im Sparen von Wasser leisten. Für viele Sorten an Obst und Gemüse ist das oftmals allerdings nicht möglich, hier bieten sich Konzepte wie das Crowdfarming an. Dort tritt man in direkten Kontakt mit den Landwirt*innen, die daraufhin einschätzen können wie viele Abnehmer*innen ihrer Ernte es gibt, so dass sie nur dem Bedarf entsprechend anbauen. Das verhindert zum einen, dass zu viele Lebensmittel im Müll landen und ermöglicht zum anderen Wasser auch in der Landwirtschaft zu sparen. Viele Landwirt*innen arbeiten zudem oftmals noch mit sehr nachhaltigen Methoden. 

3. Mit Wasser angereicherte Konsumgüter

Verstecktes Wasser befindet sich auch in vielen Produkten, die wir täglich konsumieren: Im Shampoo, Duschgel, Flüssigseife, Waschmittel oder in der Nussmilch. Für all das gibt es konzentrierte Alternativen, die somit den individuellen Wasserverbrauch verringern. Denn sowohl beim Duschen als auch beim Waschen wird im Prozess bereits Wasser hinzugefügt. Dieses Wasser kann dann verwendet werden, um die Konzentrate flüssig und genauso wirksam zu machen ;).

So ist zu sehen, dass mit kleinen, individuellen Tricks, wie auch mit innovativen Ideen der Hersteller jede Menge Wasser im persönlichen Alltag gespart werden kann ;). 

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