Tipps, wie du deinen eigenen CO2-Ausstoß verringern kannst
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Spätestens seit dem Geologie- oder Chemie-Unterricht in der Schulzeit sollte uns allen CO₂ ein Begriff sein. Und obwohl CO₂ für uns als Gas weder erkennbar noch greifbar ist, hat es einen großen Einfluss auf Umwelt und Klima, ist zum einen notwendig, kann aber auch zum anderen gefährliche Auswirkungen auf unsere Erde haben. Wieso und welche negativen Auswirkungen CO₂ haben kann, ist die grundlegende Frage, um zu erkennen, wie wir unseren eigenen CO₂-Fußabdruck verkleinern können. Deshalb fangen wir am besten einmal ganz von vorne an.
Was genau ist CO₂?
CO₂, oder auch Kohlenstoffdioxid, zählt unter anderem neben Sauerstoff zu den Edelgasen. Es ist ein geruchloses und farbloses Gas, das ein natürlicher Bestandteil unserer Erdatmosphäre ist. CO₂ entsteht auf natürlichem Weg als Nebenprodukt der Zellatmung von Lebewesen, bei dem Zerfall toter Organismen oder bei natürlichen Naturkatastrophen, wie einem Vulkanausbruch. Dabei wird Kohlenstoff freigesetzt, das sich daraufhin an der Luft mit Sauerstoff verbindet. Und aus dieser Kombination entsteht CO₂. Die Hälfte des CO2s wird in Pflanzen oder unseren Ozeanen gespeichert. Die andere Hälfte bleibt in der Atmosphäre und baut sich dort erst nach knapp 120 Jahren ab. So speichert allein ein Baum jährlich knapp 10 kg CO₂. Trotz dessen, dass CO₂ gerade mal 0,038 Prozent der Luft ausmacht, ist Kohlenstoffdioxid essenziell für unser Leben und die Erde, wie wir sie kennen. Ohne dieses Gas wäre ein gemäßigtes Klima gar nicht möglich, welches Voraussetzung für unser diverses Ökosystem ist. Stattdessen wäre die Welt eine Eiswüste mit einer Durchschnittstemperatur von zirka -18 °C. Dies liegt daran, dass das CO₂ in unserer Atmosphäre Sonnenstrahlen, die auf unsere Erde treffen und diese erwärmen, daran hindert wieder zurück ins Weltall zu gelangen. Das Problem an der ganzen Sache ist nun, dass neben den natürlichen CO₂-Quellen im Laufe der Jahre immer mehr menschengemachte dazukommen, in Form von Verbrennungen fossiler Rohstoffen zur Energiegewinnung, den Verkehr oder die Rodung von Wäldern. Dieses zusätzliche CO₂ kann ab einem gewissen Punkt nicht mehr von unseren natürlichen CO₂-Speichern gebunden werden und so kommt es zu einer erhöhten Ansammlung von CO₂ in unserer Atmosphäre und einer erhöhten Wärme auf unserer Erde. So ist die weltweite CO₂-Emission um knapp 50 % gestiegen seit der Hälfte des 20. Jahrhunderts. Dies hat zu vielen globalen Maßnahmen geführt, die einen weiteren Anstieg verhindern sollen, wie beispielsweise den Ausbau regenerativer Energiequellen oder den Emissionshandel. Bei letzterem dürfen Unternehmen in Europa nur einen bestimmten Wert CO₂ ausstoßen und müssen bei einer Überschreitung dieser Grenze Strafen zahlen.
Privaten CO₂-Ausstoß verringern
Im Durchschnitt beträgt in Deutschland die jährliche CO₂-Emission 11 Tonnen pro Bürger*in. Dies geschieht sowohl durch direkten wie auch indirekten Ausstoß von Kohlenstoffdioxid und kann durch ein Bewusstsein für den eigenen Lebensstil gut reduziert werden. Doch in welchen Bereichen kann man als Einzelperson den individuellen CO₂ -Ausstoß verringern?
Wohnen
Bereits 22 % der privaten CO₂-Emission entsteht durch unsere Wohnweise, in welche unter anderem unser Stromverbrauch und unsere Heizgewohnheiten inbegriffen sind. Als Grundlage für ein CO₂-armes Wohnen wäre eine energieeffiziente Bauweise sinnvoll. Doch selbst wenn man nicht kurz davor steht selbst zu bauen und bereits in einer Wohnung oder in einem Haus wohnt, kann dieses auch nachträglich noch energieeffizient saniert werden. Hier könnte beispielsweise das Haus neu gedämmt werden, neue Fenster eingebaut werden oder die bereits bestehenden Fenster einfach besser abdichten, sodass keine Wärme entweichen kann. Solche Veränderungen sind leider nicht in jeder Wohnung möglich, vor allem oftmals nicht in Mietwohnungen. Doch auch hier gibt es genügend Optionen, um trotzdem CO₂-sparend zu wohnen. Hier zählt insbesondere das Heizen dazu. Ganz im Allgemeinen sollte so wenig wie möglich geheizt werden und geschaut werden, ob es tatsächlich notwendig ist, das ganze Haus auf beispielsweise 21 °C zu erwärmen, denn allein 1 °C Unterschied kann einen großen Unterschied bei der CO₂-Emission durch das Heizen machen. Für Räume, die kaum benutzt werden, sollte überlegt werden, ob sie überhaupt geheizt werden müssen. Damit das energieeffiziente Heizen einfacher gestaltet wird, wäre es auch möglich, sich ein Thermostat zuzulegen, welches automatisch die Temperatur herunterregelt. Insgesamt sollten die Heizkörper auch ab und zu entlüftet werden, damit in ihrer Effizienz nichts eingebüßt werden muss. Wem es möglich ist, kann auch mal darüber nachdenken auf Elektroheizung oder Pelletheizung umzusteigen, da diese wesentlich weniger CO₂-belastend sind.
Des Weiteren sollte so viel Energie wie möglich im Haushalt eingespart werden, weshalb bei Neuanschaffung von Energiegeräten auf die Energieeffizienzklasse geachtet werden sollte (z.B. A+++). Klimaanlagen sollten so gut wie möglich aus dem Haus verbannt werden und wer nicht darauf verzichten möchte, kann zu einer Klimaanlage ohne Schlauch greifen, da diese wesentlich weniger Energie verbrauchen. Eine noch bessere Alternative stellen Ventilatoren dar. Natürlich spielt auch das Wassersparen für den CO₂-Ausstoß eine wichtige Rolle, insbesondere das Sparen von Warmwasser. Sowohl Wasch- als auch Spülmaschine sollten immer nur dann anzuschalten, wenn sie tatsächlich voll sind. All diese kleinen Tipps können bei Umsetzung mehrere hundert Kilo CO₂ einsparen. Und der ultimative Tipp, mit welchem am meisten getan werden kann, ist auf erneuerbare Energien umzusteigen.
Verkehr
Laut Umweltbundesamt ist in Deutschland der Verkehr für knapp 19 % der nationalen CO₂-Emission verantwortlich. Hier sind vor allem der Flugverkehr und die Schifffahrt wahre CO₂-Schleuder. Das heißt, wer auf Schiffsfahrten und Flüge so gut wie möglich verzichten kann und will, sollte dies tun. Vorwiegend Inlandsflüge oder Flüge im europäischen Raum können sehr gut durch Bahnreisen oder Fernbusse ersetzt werden. Doch auch private Autofahrten schlagen sich eher negativ auf die CO₂-Bilanz aus. So verursacht im Durchschnitt jede*r Bürger*in jährlich 1.856 kg CO₂ in Deutschland durch private Autofahrten. Bereits bei nur 10 km Fahrtweg täglich werden durch Verbrennermotoren, auf das gesamte Jahr hochgerechnet, 416 kg Kohlenstoffdioxid ausgestoßen. Um diese Zahlen zu minimieren ist es ratsam auf Alternativen zu greifen, wie öffentliche Verkehrsmittel, Fahrgemeinschaften oder, für Kurzstrecken, das Fahrrad. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, auf Elektro umzusteigen, E-Bikes oder E-Autos. Für die Produktion solcher entsteht zwar eine große CO₂-Emission, jedoch können sie insgesamt auf den Lebenszyklus eines Autos betrachtet, eine wesentlich bessere CO₂-Bilanz vorweisen als Autos mit Verbrennermotoren.
Konsum
Auch unser täglicher Konsum schlägt sich natürlich auf die Klimabilanz nieder. So macht allein der Sektor Ernährung rund 16 % des individuellen CO₂-Abdrucks aus. Hier gilt für eine CO₂-arme Ernährung: Regional, saisonal und frisch. Es sollte darauf geachtet werden, dass die Lebensmittel keine allzu langen Wege hinter sich gebracht haben. Stattdessen ist es besser, auf lokalen Märkten nach dem aktuellen Angebot zu schauen. So wird neben regional und saisonal auch noch die kleine Landwirtschaft unterstützt, welche in aller Regel meist in ihrer Produktion ebenfalls weniger CO₂ ausstößt als die industrielle Landwirtschaft. Noch besser wäre es natürlich, vieles selbst anzubauen. Das ist leider aufgrund mangelnden Platzes nicht immer möglich. Doch falls ihr einen kleinen Garten habt, wäre dort beispielsweise der Anbau ein oder zwei Gemüsesorten schon mal möglich. Auch für kleine Wohnungen bietet sich eine kleine Kräuterzucht an. Verarbeitete Lebensmitteln oder Tiefkühlprodukte sollten so gut wie möglich vom Einkaufszettel gestrichen werden, da sie eine sehr hohe Energiebilanz haben. Tiefkühlprodukte benötigen beispielsweise zehnmal mehr Energie als ihr frisches Äquivalent. Wer das Ganze noch etwas steigern möchte, kann sich überlegen, seinen Fleischkonsum ebenfalls zu reduzieren, da die Fleischproduktion jede Menge CO₂-Ausstoß verursacht. Allein auf ein Kilo Rindfleisch kommen 13.311 Gramm CO₂. Für Lebensmittel im Allgemeinen gibt es inzwischen auch Qualitätssiegel, die auf die CO₂-Emission der Lebensmittel achten, wodurch Konsument*innen der kohlendioxidarme Einkauf erleichtert wird. Zu diesen zählen unter anderem Bioland und Biokreis.
Neben dem Konsum von Lebensmitteln gibt es natürlich auch noch den Konsum weiterer Güter für Freizeit und den alltäglichen Gebrauch. Dieser Bereich unseres Konsums macht knapp 40 % des persönlichen CO₂-Ausstoßes aus. Hier sollte bewusst konsumiert werden, sprich, nur das kaufen, was tatsächlich benötigt wird und auf Unnötiges verzichten. Das gilt beispielsweise auch für unseren Papierverbrauch. Hier kann mehr auf Digitalisierung gesetzt werden und auch darauf geachtet werden, dass man keine analoge Werbung mehr erhält. Für all die Dinge, die man gerne hätte oder wirklich benötigt, rät es sich zu schauen, ob man sie auch gebraucht erwerben kann oder ob man sie für einen bestimmten Zeitraum leihen kann. Alle Dinge, die man im Haushalt hat, die aber eigentlich nicht mehr funktionstüchtig sind, können oftmals doch noch repariert werden und alle Gegenstände, die man zwar noch besitzt, aber nicht mehr wirklich benutzt, kann man beispielsweise upcyclen oder verschenken. All dies verringert den persönlichen Konsum und somit den privaten CO₂-Abdruck.
Wer sich noch mehr mit seinem persönlichen CO₂-Abdruck auseinandersetzen möchte und vor allem sehen will, wie er*sie mit der individuellen Lebensweise im Vergleich dasteht, kann einmal bei dem CO₂-Rechner des Umweltbundesamtes vorbeischauen und sich ausrechnen lassen, wie viel CO₂ man selbst ausstößt: CO2-Rechner des Umweltbundesamtes.