9 Bereiche, in denen wir Plastik reduzieren können
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Es ist praktisch, günstig, allgegenwärtig und erleichtert vieles: Das Plastik. Ob beim Bäcker, im Supermarkt oder beim Essen-to-Go, oft halten wir plötzlich in Plastik verpackte Produkte in der Hand. Und uns wird gleichzeitig bewusst, wie vermeidbar und schädlich für Umwelt und Mensch das eigentlich ist. Doch ist es nicht leicht diese kleinen Plastikfallen im Alltag zu umgehen. Mit einer guten Vorausplanung kann es aber dennoch möglich gemacht werden. Dabei ist es wichtig sich selbst nicht zu überfordern und alles von Jetzt auf Nachher komplett umzusetzen. Es reicht völlig aus Stück für Stück den eigenen Plastikkonsum zu reduzieren, bis wir die einzelnen, kleinen Tricks verinnerlicht haben und es uns keinerlei Mühe mehr kostet unnötiges Plastik im Alltag zu vermeiden. Damit der Einstieg hierbei leichter fällt, könnt ihr am Ende des Artikels eine Anleitung für einen Less-Waste Month mit Kuno herunterladen. Dabei wird in jeder Woche der Fokus auf einen anderen Bereich der eigenen Müllproduktion gelegt ;).
Verpackungen aus Plastik
Für Verpackungen von Gegenständen und Lebensmitteln wird mit 56% der größte Anteil unseres produzierten Plastiks verwendet. Aber praktischerweise stellt dies auch den Bereich dar, in welchem wir am besten auf Alternativen zurückgreifen können. Nun daher die Frage: Wo und wie genau können wir hier auf Plastik verzichten?
1. Die Plastiktüte
Wieder steht man an der Kasse und muss bemerken, dass der Rucksack oder die Einkaufstasche noch zu Hause liegt. Da hilft nur noch schnell eine neue Tüte kaufen. Doch mit der Zeit summieren sich somit unnötige Ausgaben wie auch der eigene Müll. Deshalb als Tipp: Nie ohne Tasche oder Rucksack aus dem Haus gehen. So ärgert man sich nicht mehr beim Wocheneinkauf über sich selbst und auch bei kleinen Spontaneinkäufen muss man nicht schauen, wie man jetzt am besten das Gekaufte nach Hause transportiert. Für alle Autofahrer*innen: Am besten gleich mehrere Taschen im Auto verstauen. Denn wenn man einen Einkauf ausräumt, wird die Tasche doch zu gern wieder zu Hause verstaut und beim nächsten Mal vergessen. Und so habt ihr immer Ersatz.
2. Verpacktes Obst und Gemüse
Manchmal ist es vor dem Gemüseregal eine richtige Herausforderung um Plastik herumzukommen. Entweder ist es bereits verpackt oder man will, verständlicherweise, einfach keine 20 losen Champignons im Einkaufswagen herumfliegen haben. Um das zu vermeiden, helfen Gemüsenetze oder -beutel, die inzwischen fast überall zu erwerben sind. Auch Tüten, die man irgendwann einmal gekauft und noch zu Hause rumliegen hat können dazu dienen neue Plastikverpackungen zu meiden.
Damit man nun auch noch die volle Auswahl an plastikfreien Lebensmitteln hat, ist ein Besuch im örtlichen Unverpackt-Laden ein guter Tipp. (Hier könnt ihr schauen, ob es so etwas in eurer Nähe gibt: Unverpackt Laden in Deiner Nähe finden – Übersicht 2020 (unverpackt-laden.info)). Wie der Name bereits erschließen lässt, wird dort gänzlich auf Verpackungen verzichtet und ihr bekommt nicht nur unverpacktes Obst oder Gemüse, sondern auch Haferflocken, Reis, Nudeln,.. Vergesst dabei aber nicht eure eigenen Verpackungen mitzubringen, sonst könnte der Transport sich etwas schwierig gestalten ;). Das gleiche gilt auch für Hofläden oder Bauernmärkte. Dort kann zusätzlich noch eine große Auswahl an regionalen und saisonale Produkte erworben werden und gleichzeitig unterstützt dies kleine Bauernbetriebe. (Unter diesem Link könnt ihr sehen was es in eurer Nähe gibt: Mein Bauernhof - das Hofladen Verzeichnis und mehr (mein-bauernhof.de)) Für alle, denen die Zeit dazu fehlt, gibt es inzwischen von vielen Höfen das Angebot sich eine Gemüsekiste zusammenstellen und vor die Haustür liefern zu lassen.
3. Plastikflaschen
Plastikflaschen vermeiden - nichts leichter als das. Hierfür gibt es etliche Wege, die diese Quelle des Plastikmülls umgehen. So kann beispielsweise der Griff zur Mehrwegflasche anstatt zur Einwegflasche schon eine deutliche Verbesserung darstellen. Noch besser wäre es natürlich sich eine eigene, wiederverwendbare Flasche zuzulegen. Auf diesem Weg wird nicht nur Plastik, sondern auf Dauer gesehen auch Geld gespart. Denn im Vergleich ist Leitungswasser wesentlich günstiger als gekauftes Wasser aus der Flasche und in Deutschland auch ohne Bedenken genießbar. In Thermosflaschen kann so auch der eigene Kaffee oder Tee von zuhause mitgenommen werden. Falls ihr allerdings doch den Kaffee vom Bäcker bevorzugt, rät es sich einen eigenen Coffee-to-Go Becher mitzunehmen, um den dort anfallend Müll durch Einweg-Cups zu vermeiden. Und wenn aus Not oder Versehen doch mal zur Einwegflasche gegriffen wurde, kann diese natürlich auch mehrfach benutzt und selbst wieder aufgefüllt werden ;).
4. Schnelles Essen
Noch schnell auf dem Weg zur Uni oder zur Arbeit einen kleinen Snack vom Take-Away Imbiss um die Ecke mitnehmen. Wer kennt es nicht? Doch allzu oft landet das Essen dann in einer Plastikverpackung. Eine eigene Brotdose im Rucksack kann in solch einer Situation Abhilfe verschaffen. Und statt in Plastik verpackte Fertiggerichte kaufen, einfach selbst kochen :). Schmeckt besser und es ist bessere für die Umwelt.
5. Plastik im Haushalt
Im Haushalt fällt meist jede Menge Plastik an, sei es in Form von Frischhaltefolien, Gefrierbeuteln oder Utensilien, die helfen den Haushalt sauber zu halten. Das kann alles ganz leicht ersetzt werden, was aber jetzt nicht heißen soll, dass die erst neu gekaufte Spülbürste aus Plastik direkt im Müll landen soll. Besser ist es sie so lange wie möglich zu verwenden und dann beim Neukauf einfach eine umweltfreundlichere Alternative suchen. Für Frischhaltefolien gibt es nun alternativ sogenannte Bienenwachstücher. Sie sind wiederverwendbar, biologisch abbaubar, umweltfreundlich und man kann damit genauso gut Lebensmittel abpacken wie mit der gebräuchlichen Frischhaltefolie. Und als nachhaltigere Alternative zu Gefrierbeuteln bieten sich sehr gut einfache Dosen an.
6. Wasser in Produkten
Viele Produkte sind des Volumens wegen mit Wasser angereichert. Doch größeres Volumen bedeutet gleich größere Verpackung und somit mehr Müll. Dies kann mit Produkten vermieden werden, die auf die Anreicherung mit Wasser verzichten. Möglich ist das unter anderem bei Duschgel, Shampoo oder Waschmittel. Hier bieten Seifen, Konzentrate oder Kuno eine Alternative ;).
7. Synthetikkleidung
Kleidung aus Synthetik birgt immer die Gefahr, dass sogenanntes Mikroplastik beim Waschen der Textilien in das Abwasser gelangt. Doch bei manchen Textilien ist es schwierig auf Synthetik zu verzichten, wie beispielsweise bei Sport- oder Schwimmklamotten. Um in diesem Bereich dennoch nachhaltiger vorzugehen wäre es sinnvoll Synthetikklamotten in speziellen Waschbeuteln zu waschen. Dies verringert zumindest den Anteil an Mikroplastikpartikeln im Abwasser. Und anstatt neue Klamotten aus synthetischem Material zu kaufen wäre ein kurzer Besuch beim Secondhandladen möglich ;).
8. Kosmetik
Manche Kosmetikartikel werden mit Mikroplastik angereichert für eine cremigere und reinigerende Textur. Deshalb ist es in diesem Bereich sehr ratsam die Inhaltsstoffe von Kosmetikartikeln zu studieren.
9. Der Umgang mit dem Müll
Auch bei der Entsorgung von Plastik ist sehr sorgsam damit umzugehen. So ist eine richtige Mülltrennung essentiell für einen nachhaltigen Umgang mit Plastik. Denn all das Plastik, welches nicht in der Gelben Tonne landet, wird verbrannt, wodurch sehr viel CO2 ausgestoßen wird. Plastik im Gelben Sack dagegen wird zu großen Teilen wiederverwertet und recycelt. Und nicht nur im eigenen Haushalt kann man im Umgang mit dem Plastikmüll nachhaltiger agieren, auch im Stadtleben ist dies möglich, indem man beispielsweise an Clean-Up Days teilnimmt. Dort wird in großen Gruppen gemeinsam Müll in der Natur und der Stadt gesammelt, um diese sauberer zu halten. Hier kann geschaut werden, wann es so etwas in eurer Nähe gibt: Veranstaltungen - World Cleanup Day -17. Sep. 2022- Die Welt räumt auf und Deutschland macht mit!.
Und hier, wie versprochen, das Dokument für den Less-Waste Month: Download