Das sind die Top 7 der Nachhaltigkeitstrends 2022
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Nachhaltigkeit ist schon lange nicht mehr nur ein Lebensstil einer kleinen Gruppe von Leuten. Es ist inzwischen ein wahrer Trend geworden und sogar der mit Abstand wichtigste Trend im Jahr 2022, wie die Verbraucherstudie GfK Consumer Life bestätigt. Immer mehr Menschen interessieren sich für Umwelt- und Klimaschutz und versuchen zunehmend Nachhaltigkeit in ihr Leben zu integrieren. So treffen inzwischen 85 % der deutschen Bevölkerung bei ihrem Konsum nachhaltige Entscheidungen. Ganze 71 % bemühen sich, beim Einkaufen auf Kunststoffverpackungen zu verzichten. Und auch bei den verkauften Lebensmitteln wird deutlich, wie stark das Bewusstsein für Nachhaltigkeit gereift ist. Ersatzprodukte auf pflanzlicher Basis können beispielsweise ein Umsatzplus von 44 % aufweisen. Der Umsatz von Bioprodukten ist um 14 % gestiegen und das, obwohl diese bereits sehr etabliert sind. Auch beim Konsum von Elektrogeräten und Klamotten lässt sich ein deutlicher Trend in Richtung Nachhaltigkeit bei den Konsument*innen verzeichnen. Es ist ein Trend, der Hoffnung schafft auf eine klima- und umweltbewusste Zukunft, ein Trend, den wir gerne sehen :). Doch neben den nachhaltigen Kaufentscheidungen besteht der Nachhaltigkeitstrend natürlich noch aus vielen weiteren kleinen Trends und wir zeigen euch heute, welche davon 2022 voll durchgestartet sind. Vielleicht ist ja der ein oder andere dabei, der euch auch interessiert und den ihr mal ausprobieren wollt :).
Carbon Farming - eine klimapositive Landwirtschaft
Carbon Farming ist eine Landwirtschaftsbewegung, die nicht nur klimaneutral agieren möchte, sondern sogar klimapositiv. Das Ziel dabei ist es, Kohlenstoffe, die bereits in unseren Böden gespeichert sind, nicht mehr wie bislang üblich freizusetzen. Stattdessen soll Carbon Farming sogar noch mehr Treibhausgase aus der Atmosphäre in den Böden speichern. Dies soll dazu beitragen, dass zum einen natürlich wesentlich weniger klimaschädliche Gase in der Atmosphäre umherschwirren und zum anderen, dass die Böden dadurch auf natürliche Weise regeneriert werden. Aber wie genau soll dieses regenerative Landwirtschaftsmodell funktionieren? Bei Carbon Farming wird gänzlich auf chemisch-synthetische Dünge- und Pflanzenschutzmittel verzichtet. Dadurch erhöht sich die Diversität in unseren Böden und wichtige Mikroorganismen bleiben erhalten. Zwischen den Mikroorganismen und den Pflanzen entsteht daraufhin eine Interaktion, welche wesentlich dazu beiträgt, dass die Bodenfruchtbarkeit erhöht wird. Des Weiteren baut Carbon Farming nicht auf Monokulturen, sondern arbeitet auch mit Anbau von Zwischenfrüchten, wodurch ein weiteres Mal die Biodiversität gefördert wird. So ist Carbon Farming eine clevere Lösung, um nachhaltige Landwirtschaft zu betreiben, unsere Ökosysteme zu schützen und den Artenreichtum zu fördern.
Fermentation
Das Fermentieren von Obst und Gemüse ist nicht erst ein Trend seit heute. Schon vor etlichen Generationen kannte man die Vorteile des Fermentierens und insbesondere im Jahr 2022 erlebt dieser Trend, der alte Hausfrauentrick ein Comeback. Beim Fermentieren benötigt man so gut wie gar nichts, außer das entsprechende Obst oder Gemüse, etwas Wasser, Salz und natürlich Einmachgläser. Es wird weder Energie zum Kühlen, noch zum Kochen gebraucht. Durch das Fermentieren werden somit die Lebensmittel auf umweltschonende Weise ohne Konservierungs- oder Zusatzstoffe konserviert, damit sie lange, teilweise bis zu Jahre, haltbar sind. Dabei hilft die Fermentation nicht nur Lebensmittelverschwendung zu verringern, sie ist auch äußerst hilfreich, um unsere Körper gesund zu halten, da bei dem Fermentationsprozess probiotische Prozesse angeregt werden, woraus nützliche Darmbakterien entstehen. Damit ist fermentiertes Obst und Gemüse sehr bekömmlich für unseren Bauch und hilft, die Darmflora zu stabilisieren und zu unterstützen.
Eine digitale Auszeit
Unsere Smartphones, Laptops, Computer sind sehr hilfreich und inzwischen ein fester Bestandteil unseres Lebens. Verzichten können wir eigentlich gar nicht mehr darauf, insbesondere in Anbetracht der Digitalisierung. Allerdings bringen diese Elektrogeräte auch ein paar kleine Probleme mit sich. So fällt es inzwischen vielen von uns schwer auch nur mal einen Tag, ohne sie zu leben, wir sind regelrecht süchtig danach. Der Grund hierfür liegt in der Ausschüttung des Botenstoffs Dopamin. Bei jeder Interaktion mit unseren Elektrogeräten wird Dopamin ausgeschüttet, welches uns das Gefühl von Glück gibt und dementsprechend greifen wir so immer öfter zu unseren Elektrogeräten. Das führt zu einer absoluten Sinnesüberforderung, die vielen und sich ständig wechselnden Eindrücke können auf Dauer anstrengend für uns werden. Vielen von uns wurde dies insbesondere zur Pandemie-Zeit bewusst und das Interesse an einem bewussten Umgang mit den digitalen Medien ist gestiegen. So wurde es zu einem Trend auch mal digital zu detoxen :). Und das Schöne daran ist, es ist nicht nur gut für uns selbst, sondern auch für die Umwelt, da unsere Internetnutzung inzwischen so hoch ist, dass allein durch diese in Deutschland genauso viel CO₂ emittiert wird wie durch den deutschen Flugverkehr.
Nachhaltigkeit in der Familie
Durch die Klimakrise wurde vielen bewusst, dass das Handeln nicht mehr warten kann und dass es schon lange überfällig ist zu handeln. Insbesondere Eltern sehen sich nun der Tatsache ausgesetzt, dass sie etwas tun müssen, damit ihre Kinder mal in einer bewohnbaren Welt ohne weitere und extremere Klimakrisen leben können. So etablierte sich nachhaltiges Agieren in der Familie im letzten Jahr sehr. Eltern wollen durch frühkindliche Erziehung und auf spielerischem Weg ihren Kindern Umweltschutz nahe bringen, warum dieser wichtig ist und wie man durch bewussten Konsum mit Ressourcen umgeht. Hierfür gibt es inzwischen etliche Beiträge auf YouTube, in Form von Büchern oder Blogartikeln, in denen sich Eltern Inspiration für nachhaltige, kindgerechte Projekte holen können. Dabei ist vor allem Upcycling und Recycling eine sehr beliebte Tätigkeit :).
Reisen, aber umweltschonend
Bereits zu Pandemie-Zeiten mussten wir uns der Tatsache ausgesetzt sehen, dass wir nicht mehr so reisen können wie vor der Pandemie. Fliegen wurde teilweise unmöglich, mal ganz abgesehen von der Einreise in viele Länder. Daraus entstand dann ein gestiegenes Interesse an Inlandsreisen. Man erkannte wieder, dass es auch in der Umgebung schöne Gebiete zu entdecken gab. Dies ist zusätzlich nochmal mit der Einführung des 9-Euro-Tickets gestiegen und die Leute nutzten diese Möglichkeit, um ganz Deutschland zu erkunden. So sieht man, dass Regionalreisen aufgrund der Umstände plötzlich ein Trend wurde und dass die Leute Möglichkeiten wie öffentliche Verkehrsmittel auch gerne nutzen, um zu reisen. Durch diese Entwicklung wurde oft auf das eigene Auto oder den Flug verzichtet und eine große Menge CO₂ konnte eingespart werden. Wir hoffen, dass dieser Trend nicht so schnell vorübergeht und das Reisen mit Bus, Bahn und Fahrrad auch weiterhin beliebt bleibt :).
Urban Gardening
Alles soll wieder grün werden, auch die Städte und dafür steht der Trend Urban Gardening. Hierbei geht es wesentlich darum, die Natur wieder zurück in die Städte zu holen und umgesetzt wird das durch jede Menge kreativer, individueller Ideen. So wird beim Urban Gardening beispielsweise Obst und Gemüse in Schrebergärten, auf Balkonen oder auch auf der Fensterbank angebaut. Damit die Pflanzen auch auf engem Raum wachsen, helfen Vertikalbeete, Hängekörbe oder Pflanzenregale. Durch Urban Gardening werden Städte aber nicht nur bunter, auch die Nachhaltigkeit steigt dadurch enorm an, weil was gibt es nachhaltigeres, als sein eigenes Obst und Gemüse zu beziehen? :)
Reparaturcafés statt Mülleimer
Die Reparaturcafés haben dem gestiegenen Konsum den Kampf angesagt :). Diese speziellen Cafés sollen dazu beitragen, dass weniger Dinge weggeworfen werden, nur weil sie einen kleinen Schaden haben. Dadurch werden Ressourcen effektiv geschont, da weniger ausgetauscht und infolgedessen weniger konsumiert wird. In den Cafés werden die entsprechenden Gegenstände dann entweder durch Fachpersonal repariert oder man kann sie selbst unter fachlicher Hilfe reparieren. So geben Reparaturcafés Dingen nicht nur eine zweite Chance, sondern stärken auch das Bewusstsein für Konsumgüter und deren Wert.