Wie vermeide ich Mikroplastik beim Waschen - Unsere 8 besten Tipps

Es gelangt immer mehr Plastik in unsere Umwelt, sei es durch falsche Müllentsorgung oder andere Faktoren. Mikroplastik spielt hierbei eine große Rolle. Oft wissen wir gar nicht, wo überall sich diese kleinen, wasserunlöslichen Kunststoffpartikel sich verstecken und so sammelt sich zunehmend Mikroplastik in unserer Natur und den Gewässern an. Bei dieser Verbreitung des Mikroplastik trägt der normale Waschgang einen nicht unwesentlichen Teil bei. So stammen inzwischen 35% des Mikroplastiks in unseren Weltmeeren von Textilien. Um diese Zahl zu reduzieren, ist es wichtig den Waschgang anzupassen und so zu verhindern, dass Mikroplastik von den Klamotten über das Abwasser in unser Grundwasser gelangt. Doch was versteht man eigentlich genau unter Mikroplastik?

Was ist Mikroplastik?

Mikroplastik sind bis zu 5 mm kleine, feste, wasserunlösliche Kunststoffpartikel. Da sie so klein sind, nehmen wir Mikroplastik meist kaum wahr und aus demselben Grund gelangen die Kunststoffpartikel meist ohne Hindernis in die Gewässer, da Kläranlagen sie aufgrund ihrer Größe nicht filtern können. In den Gewässern angekommen, zerfällt das Mikroplastik in noch kleiner Teile, welche nicht abgebaut werden können. So schwimmen sie etliche Jahre in unseren Seen, Flüssen und Meeren. Das Problem dabei ist, dass diese Plastikpartikel so Teil der Nahrungskette werden. Sie werden von Tieren verschluckt, landen in deren Mägen, größere Tiere oder auch wir Menschen essen diese und nehmen so das Mikroplastik indirekt zu uns auf. Das führt dazu, dass wir inzwischen, laut einer Studie, wöchentlich bis zu 5 Gramm Mikroplastik zu uns aufnehmen. Doch nicht nur in den Meerestieren konnte bereits Plastik nachgewiesen werden, so befindet sich dieses scheinbar auch schon teilweise in unserem Trinkwasser, aber auch im Honig und Salz wurde inzwischen Mikroplastik nachgewiesen. Aber woher kommt nun das Mikroplastik? Mikroplastik entsteht beim Reifenabrieb, bei der Abfallentsorgung, gelangt von Sport- und Spielplätzen in unser Grundwasser, wird verwendet für Kosmetik und Windeln, aber ist ebenfalls zu finden in Kunstfaser-Textilien, wie Polyester, Polyamid oder Elastan. Neben dem Reifenabrieb zählen Textilien sogar zu dem primären Hauptverursacher des Mikroplastik-Problems. 

Mikroplastik in unserer Wäsche

Der Marktanteil der synthetischen Chemiefasern steigt zunehmend und macht inzwischen knappe 75% aus. Das bedeutet, dass ein Großteil unserer Klamotten entweder gänzlich aus synthetischen Chemiefasern bestehen oder zumindest Anteile aufweisen. Durch eine gute Verarbeitung und Imitation von natürlichen Stoffen können wir oftmals auch gar nicht mehr beurteilen, welche Textilien nun aus Naturfasern oder Kunstfasern bestehen, was die Gefahr mit sich bringt, dass immer mehr Mikroplastik beim Waschen unbewusst in unsere Umwelt gelangt. Pro Waschgang mit gemischten Textilien gelangen durchschnittlich etwa 138.000 synthetische Fasern in unser Abwasser, pro Betttuch sind es etwa 130 Fasern, pro Hemd 150, pro Fleecejacke etwa bis zu 1900 synthetische Fasern und Klamotten aus 100% Polyester verlieren beim Waschen etwa 496.000 Fasern. Je größer der Polyesteranteil also ist, desto höher natürlich auch die Anzahl der synthetischen Chemiefasern, die in unser Abwasser gelangen, weshalb insbesondere Outdoor-Klamotten eine Quelle des Mikroplastiks darstellen. Doch bei manchen Klamotten, wie eben Outdoor-Klamotten, Funktionskleidung oder Schwimmsachen, ist es schwer auf 100% Naturfaser umzusteigen. Wie also können wir verhindern, dass beim Waschen solcher Textilien Mikroplastik in unsere Umwelt gelangt?

Wie vermeide ich Mikroplastik beim Waschen?

Naturfasern statt Kunstfasern

Das Einfachste ist natürlich darauf zu achten, dass die Textilien aus 100% Naturfasern bestehen. Dazu zählen zum Beispiel Baumwolle, Wolle, Hanffasern oder Bambusfasern. Materialien dagegen wie Polyester, Nylon, rPET, Polyamid, Acryl, Elastan oder auch Hybrid-Materialien sollten, wenn möglich vermieden werden. Allerdings können sich auch in Textilien aus 100% natürlichen Materialien synthetische Chemiefasern verstecken, weshalb auch solche bedacht und umweltschonend gewaschen werden sollten.

Qualität statt Quantität

Bei der Wahl der Klamotten sollte zudem auf eine hohe Qualität geachtet werden, da diese zum einen langlebiger und somit allein deshalb umweltschonender sind, aber auch da bei qualitativ hochwertigen Textilien sich die Fasern nicht so leicht lösen. 

Mehr lüften, weniger waschen

Ein ganz simpler Trick, um das Mikroplastik beim Waschen zu reduzieren ist, einfach weniger zu waschen. Im Schnitt waschen wir nämlich viel zu viel, nur weil wir meinen, dass es mal wieder gewaschen gehört. Aber wenn man die Klamotten einfach regelmäßig lüftet, Flecken einzeln behandelt, dann kann man sich eine Menge Waschgänge sparen und somit auch das Mikroplastik im Abwasser verringern.

Wäsche richtig vorbereiten

Durch eine hohe Reibung der Klamotten in der Waschtrommel steigt der Faserverlust. Deshalb ist es wichtig, darauf zu achten, wie die Oberflächen der zu waschenden Textilien beschaffen sind. Eine gemischte Wäsche mit Textilien mit harter und weicher Oberfläche führt zu mehr Reibung, welche dagegen bei gleicher Oberflächenbeschaffenheit reduziert werden kann. So sollten zum Beispiel Jeans (harte Oberfläche) nicht mit Fleecejacken (weiche Oberfläche) gewaschen werden. Weitere unnötige Reibung kann durch offene Knöpfe oder Reißverschlüsse an Hemden, Hosen oder Jacken entstehen. Dies ist ganz einfach vermeidbar, indem man diese schließt und schon schont man zum einen die Textilien und zum anderen die Umwelt :).

Schonwaschgang vermeiden

Obwohl er Schonwaschgang heißt, ist er alles andere als schonend, insbesondere für unsere Umwelt. Bei diesem Waschprogramm wird die Wäsche mit einer wesentlich größeren Wassermenge als normal gewaschen, wodurch mehr Mikroplastik aus den Textilien gelöst wird. So kommt es zu einem besonders hohen Wasser- und Energieverbrauch, aber eben auch zu einer hohen Anzahl an Plastikpartikeln im Abwasser: Bis zu 800.000 pro Waschgang. Wesentlich schonender für Umwelt, Textilien und auch das Portemonnaie ist es, die Wäsche in einer voll beladenen Waschmaschine bei niedrigen Temperaturen (30° - 40°C) im Eco-Programm zu waschen. Hohe Temperaturen sollten insbesondere bei Waschladungen mit vielen Kunstfaser-Textilien vermieden werden, da dadurch die Fasern schneller abbrechen. Die Schleuderzahl sollte ebenfalls niedrig gehalten werden, da zu viel Schleudern eine hohe Reibung der Textilien erzeugt und somit hier ebenfalls mehr Fasern abbrechen.

Die richtigen Waschutensilien verwenden

Bei der Wahl der Waschutensilien sollte auf hochwertiges Waschmittel gesetzt werden. Viele Waschmittel (insbesondere Pulver und Weichspüler) enthalten unlösliche Kunststoffverbindungen wie synthetische Polymere, aber auch Bleichmittel. Dies strapaziert Textilien enorm und führt zu Faserabbruch. Aus diesem Grund sollte also auch bei der Wahl des Waschmittels auf Qualität statt Quantität gesetzt und Weichspüler gänzlich vermieden werden, um Umwelt und Klamotten zu schonen :). Waschbälle und Waschnüsse sollten eher weniger in der Waschmaschine landen, auch wenn Waschnüsse allgemein als sehr umweltfreundlich gelten. Doch durch ihre harte Oberfläche erzeugen sie eine hohe Reibung und lösen mehr Fasern als üblich.

Waschbeutel nutzen

Die Kür eines Mikroplastik-freien Waschens ist die Benutzung eines Waschbeutels, wie ihn Guppyfriend entwickelt hat. In diese könnt ihr eure Klamotten tun und wie gewohnt waschen. Dadurch wird die Reibung der Textilien verringert und bis zu 86% weniger Fasern brechen ab. Dennoch abgebrochene Fasern und Mikroplastik werden von dem Waschbeutel zurückgehalten und gelangen somit nicht ins Abwasser. Der Beutel muss dann nur noch nach dem Waschgang gereinigt werden und die aufgehaltenen Fasern können ganz einfach im Restmüll entsorgt werden :).

Trockner vermeiden

Zum Abschluss eines Waschgangs muss die Wäsche noch getrocknet werden und auch hier kann Umweltverschmutzung durch Mikroplastik entstehen. Beim Trocknen im Trockner entstehen hohe Temperaturen und Reibung, welche die Fasern der Textilien sehr beanspruchen, weshalb es auch hier zu einem hohen Verlust von synthetischen Chemiefasern kommen kann, welche daraufhin im Abwasser landen. Deshalb ist es besser, die Textilien lieber an der Luft trocknen zu lassen.

Übrigens: Unsere Waschmittelstreifen kommen ganz ohne Mikroplastik, Kunststoffverbindungen oder Bleichmittel aus. Also auch mit Kuno könnt ihr Mikroplastik im Abwasser reduzieren :).